Hafennarren Friedrichshafen

Die Entstehung des Hafennarr

Der damalige Elferrat und Schriftführer des Vereins, Martin Fränkel, ließ in Zusammenarbeit mit dem späteren Gruppenführer Kaspar Dreher, dem Schneider Karl Apfel und Otto Böck den Hafennarren entstehen.

Bildhauer Ziegler schuf dazu die Maske, ein edles, vornehmes Gesicht, das jeden freundlich anschaut und den Frühling verspricht; so sollte es auch sein, denn der Hafennarr soll in seiner Erscheinung den herannahenden Frühling verkörpern. Ganz besonders wird dies durch den bunten Blütenkranz zum Ausdruck gebracht, der die obere Gesichtshälfte umgibt. Die kühlen, heftigen Frühlingswinde sind symbolisiert durch die drei Fuchsschwänze, welche die Kopfzier der Maske bilden. Auch in der, mit einem weißen Handschuh bekleideten Hand, trägt der Frühlingsbote einen Fuchsschwanz. Mancher Zuschauer, dem dieses Requisit während des Umzugs mehr oder weniger liebevoll über das Gesicht streicht, fühlt entweder ein laues Windchen oder einen kräftigen Frühlingssturm, der auch imstande ist, eine Frisur zu zerzausen.

Das Gewand ist aus Kordsamt genäht in den Grundfarben blau, rot, grün oder violett. Die Maske ist an einem Maskentuch befestigt, dessen zwölf Zipfel, jeweils mit einer bunten Quaste bestückt, über die Schultern herab hängen und so den Übergang zur Jacke bilden. Die Jacke hat ebenfalls nach unten acht Zipfel und leitet in fließender Linie zum Beinkleid über. In entgegengesetzter Richtung streben von den Hosen- und Ärmelenden eingesetzte Spickel in einer kräftigen Kontrastfarbe zum Grundton des Kostüms nach oben. Allen Kostümen gemeinsam ist der gelbe Spickel, sowie die von oben nach unten wellig verlaufenden, etwa 2 cm starken Wollkordeln. An zwei, über Brust und Rücken gekreuzte gelben Lederriemen trägt der Hafennarr seine zwölf Schellen. Diese sind aus Stahlblech hergestellt und verchromt, kugelig oder flachoval ausgeführt. Sieben Stück davon werden auf der Brust und fünf Stück auf dem Rücken getragen. Je nach Gangart des Trägers klingen sie wie ein zartes Einläuten des Frühlings, oder wie ein lautes Austreiben der Wintergeister.

Von dieser Sicht her und nicht nur als Maskerade wollen wir unsere Maskengruppe betrachten.